Aufnahme gewisser Klienten im Sinne der Social Entrepreneurship?  Unten

  • Es ergibt sich die Frage, ob das Projekt "Soziales Dorf" - im Sinne von Social Entrepreneurship - auch Menschen aufnehmen sollte - im Umfang von wenigen Prozent der Gesamt-Bewohnerzahl - die ganz spezielle soziale Probleme haben.

    Betreffend Autisten beispielsweise reicht - der Spezialistin Frau Dr. Ch.Preißmann zufolge - "ambulant betreutes Wohnen" nicht aus; die Fachleute sagen im allgemeinen, dass hier voll betreutes Wohnen erforderlich sei, selbst für hochfunktionale AutistInnen und solchen mit Asperger-Syndrom, obwohl diese körperlich gar nicht pflegebedürftig sind.

    Das schlägt für den Sozialhilfeträger mit mindestens 1500,- bis 3000,- Euro pro Monat zu Buche, die von einem solchen Alternativprojekt um ein Vielfaches effizienter eingesetzt werden könnten als von Institutionen, wie sie bisher existieren.

    Infolge dieser extrem hohen Kosten und infolge dessen, dass das Land Hessen beinahe pleite ist, wurde Frau Dr. Ch.Preißmann, Autismus- und Sucht-Ärztin, zufolge das Projekt des Langener Wohnverbundes in Langen / Hessen komplett eingestellt, so wie sämtliche stationären Wohnprojekte für alle Arten von Behinderten.

    Auch Suchtkranke können dazu führen, dass Geld in die Kassen kommt. Der Fleckenbühler-Hof (googlen nach "Fleckenbühler") ist eine Therapie-Einrichtung, wo man nicht für immer, aber doch zwei und mehr Jahre bleiben kann; Therapie-Einrichtung, weil der Betrieb - allerdings nur zum Teil - von Mitteln des Landes Hessen lebt.

    Gleichzeitig schreiben die, sie seien keine Therapie-Einrichtung, weil es dort keine Sozialpädagogen und keine Psychologen gibt.

    Tatsächlich hat der Fleckenbühler-Hof viel mehr Ähnlichkeiten mit einem Ökodorf als mit einer Therapie-Einrichtung.

    Ganz einzigartig ist das folgende Projekt (wörtlich "Haus der Hoffnung") in Südfrankreich:

    http://maisondesperance.eu

    ... hier können Menschen, die in einer "spirituellen" Krise sind, wie auch solche, die die Diagnose eines "Borderline-Syndrom", einer "Schizophrenie" oder sonstigen Psychose erhalten haben, vorübergehend oder auf Dauer Aufnahme finden. Unter anderem werden Kräuter und Nahrungsmittel biologisch angebaut, und es stehen FamilientherapeutInnen - auch genannt "systemische" TherapeutInnen zur Verfügung.

    Ergänzend dazu habe ich - bislang allerdings nur rein theoretische - Kenntnisse, wie Orthomolekulare Medizin und auch homöopathische Hochpotenzen - zusätzlich zur systemischen Therapie - solchen Leuten helfen könnten.

    Obwohl das Projekt mit einer "normalen" Behinderten-Werkstatt (WfBM) für Psychisch Behinderte so gar nichts gemeinsam hat, wird es finanziert, indem die, die dort hin wollen, nach deutschem - oder französischem - Recht einen WfBM-Antrag stellen. Das bringt pro Kopf und Monat ungefähr tausend Euro in die Kasse. - Somit muss ich sagen, dass die Macher dieses Projektes sehr, sehr schlau sind.

    Zusammengefasst ergibt sich die Frage, ob das Dorfprojekt der Sozial Schwachen - durch Aufnahme von Menschen mit ganz speziellen sozialen Problemen wie Suchterkrankung, Autismus, oder so genannter Psychischer Behinderung - sich Geldquellen erschließen sollte.

    David Mörike



    Bearbeitet von JanDavid am 03. Feb 2013 - 11:05 Uhr.
  • Ich selber bin alkoholkrank - aber derzeit trocken - und habe ein Asperger-Syndrom.

    David Mörike
  • JanDavid

    Ich selber bin alkoholkrank - aber derzeit trocken - und habe ein Asperger-Syndrom.

    David Mörike


    Ich hatte auch gesagt:

    Quote

    ... die Fachleute sagen im allgemeinen, dass hier voll betreutes Wohnen, also eine Stationäre Wohnform, erforderlich sei, selbst für hochfunktionale AutistInnen und solchen mit Asperger-Syndrom, obwohl diese körperlich gar nicht pflegebedürftig sind.


    ... hiermit möchte ich auf keinen Fall sagen, dass ich selber mich etwa für einen Pflegefall halten würde oder einen Menschen, der Stationäres Wohnen benötigt - die unter den "Fachleuten" allgemein übliche Ansicht ist, wie ich glaube, nicht richtig.
  • Hallo David,
    Deine Vorstellungen kann ich sehr gut verstehen. Nach einigem Nachdenken glaube ich aber nicht, dass es Sinn macht, über "ein Erschliessen von Geldquellen" in der Form nachzudenken, wie du schreibst.

    Für uns als Initiative stellt sich die Frage, ob die späteren Dorfbewohner und ein Bewohner mit Autismus oder einem Asperger-Syndrom zusammenleben können.
    Dabei geht es nicht um menschliches Verständnis oder Befindlichkeiten, sondern um die Frage, ob ein Zusammenleben auf Dauer ohne nennenswerte Probleme funktionieren kann.

    Darüber mag ich mir persönlich bisher - weder positiv noch negativ - ein Urteil zu bilden.



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    Gruß Detlef Müller, Minden / NRW
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