Fragen & Antworten: ökosoziales Dorf
Frage
Weshalb ein soziales Gemeinschaftswohnprojekt ..?
Antwort
Die Initiative für ein 'Soziales Dorf' ist im Frühjahr 2010 entstanden.
Die ersten Vorstellungen aber waren unter dem Eindruck eigener Erfahrungen in Sozialhilfe bereits im Herbst 2005 entstanden, ein 3/4 Jahr nach der Einführung des Arbeitslosengeld II (Hartz IV).
Als engagiertes Mitglied der Erwerbsloseninitiative in einer ostwestfälischen Kreisstadt hatte Ideengeber Detlef Müller die Anfangszeiten von Hartz IV hautnah miterlebt.
Das Gesundheitsrisiko Arbeitslosengeld II
Medien, Berichte
Soziales Dorf
Es ist nur schwer in Worte zu fassen, wie unerbittlich die neue Situation die meisten ALG2-Betroffenen seelisch belastete, wie zerstörerisch der anhaltend hohe Druck wirkte, der von den neu geschaffenen Ämtern ausging.
Man konnte "live" (sorry) miterleben, wie die erwerbslosen Menschen davon krank wurden. Daran hat sich bis heute im Herbst 2013 nichts geändert!
Die Situation im Bezug von Arbeitslosengeld II ist ein Gesundheitsrisiko allerersten Ranges.
Gefahrenstelle ist die seelische Gesundheit
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat in ihrem Gesundheitsreport 2010 festgestellt, dass arbeitslose Menschen gegenüber Beschäftigen 3x bis 4x (!) so häufig an Depressionen leiden.
Tatsächlich, aus gut einem 3/4 Jahrzehnt Erfahrungen mit dem ALG2 kann man sagen, dass das Drama einen Namen hat: psychische/depressive Erkrankungen.
Lebensraumprojekt auf dem Land
Die Idee für ein Wohn- und Lebensraumprojekt ist von der Vorstellung ausgegangen, sich gegenseitig wenigstens etwas helfen zu können. Dass das in nachbarschaftlicher Umgebung erheblich besser zu verwirklichen ist, hatte Müller in seinem Wohnstadtteil Obere Altstadt erlebt.
"Die Menschen müssen raus aus der isolierten Einzelsituation, meist ohne jede Hilfe in wirtschaftlicher oder seelischer Not." Dieser Eindruck wuchs zur Überzeugung heran und wurde zum Geburtsgedanken für die Idee des Sozialen Dorfes.
Die Erkenntnis, dass ein soziales & menschliches Herangehen der Gesellschaft weniger Kosten verursacht, ist erst in den Jahren danach entstanden. "Das Streben nach sozialer Nachhaltigkeit auf der einen und depressive Menschen in ALG2 auf der anderen Seite, das passt nicht zusammen."
Näheres über eigene Lebenserfahrungen, die Erkenntnisse aus der lokalen Erwerbslosenarbeit und wie sich die Idee eines sozialen Lebensraumprojektes in ländlicher Region entwickelt hatte, kann man in der Entstehungsgeschichte nachlesen.
- Eingereicht von testbenutzer
- Beantwortet von Initiative
Vollständige Tag-Liste
Noch keine Kommentare vorhanden.
Kommentare