
Fragen & Antworten: ökosoziales Dorf
Frage
Weshalb soziale Nachhaltigkeit überdenken und neugestalten?
Antwort
Seit Jahren ist die Nachhaltigkeit in der öffentlichen Diskussion. Es wird viel darüber gesprochen und geschrieben. Jeden Tag ist der Begriff ‘Nachhaltigkeit‘ oder die Eigenschaft ‘nachhaltig‘ in vielen deutschsprachigen Veröffentlichungen in Presse, TV und Webmedien zu finden.
Auffällig an der Diskussion ist, daß Nachhaltigkeit meist sehr einseitig ökologisch betrachtet wird.
Gegenüber den Zukunftsaufgaben für mehr soziale Nachhaltigkeit scheint eine Art öffentliche Berührungsangst vorzuherrschen. Mit den Aufgaben sind vor allem die Folgen von prekären Lebensverhältnissen und sozialer Benachteiligung in Deutschland gemeint.
Daß für diese gesellschaftliche Mammutaufgabe nachhaltigere Lösungen notwendig sind liegt auf der Hand: Arbeitslosigkeit und Armut machen krank. Sie sind die Wurzeln für schwere, nicht selten dauerhafte, chronische Erkrankungen. Beispielhaft und besonders deutlich zeigt das ein Vergleich der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK): Depressionen kommen bei arbeitslosen Menschen gegenüber Beschäftigten 3x bis 4x häufiger vor – hochkonzentriertes Leiden am Rand der Gesellschaft.
Chronische Krankheitsbelastungen aber wiederum, zu denen man Depressionen grundsätzlich auch zählen kann, machen inzwischen 80% (!) der Kosten in Deutschlands Gesundheitswesen aus. Hier ist jede Anstrengung, verbreitete Krankheitsbelastungen bei sozial benachteiligten Menschen wirksam und nachhaltig zu verbessern, volkswirtschaftlich ausgesprochen wertvoll.
Ein gezielter Abbau sozialer Benachteilung ist hier der Schlüssel für eine Verbesserung ökonomischer Nachhaltigkeit.
Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) – Komplexe Abhängigkeiten machen psychisch krank
( DIESE ANTWORT WIRD NOCH BEARBEITET. )
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