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Fragen & Antworten: ökosoziales Dorf

Daseinsvorsorge

LEBENSRAUM: Wie aus dem Landprojekt ein schützender Lebensraum und Wohlfühlort für die gestresste Seele wird. Auch über Wasser- und Energieversorgung sowie ähnliche Fragen der Grundversorgung im Dorf

Frage

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Antwort

Der Lebensraum 'Dorf' muß Verständnis, mitmenschliche Hilfe & Schutz bieten

foto: schutzhütte, waldUnter den späteren DorfbewohnerInnen wird es manche geben, die Schlimmes erlebt haben, auch Erlebnisse, die sehr verletztend gewirkt haben und Gewalt, die noch nachwirkt. Das ist im zivilisierten Deutschland alles andere als selten.
Nach Lebenserfahrungen in der Initiative sind jedoch die bundesdeutsche Gesellschaft und ihre sozialen Einrichtungen nicht darauf eingerichtet, menschgerecht und hilfreich damit umzugehen.

Auf eine solche Situation muß und wird aber die soziale Dorfgemeinschaft vorbereitet sein, vor allem und als erstes menschlich. Am Anfang steht dabei die Menschenwürde, und das Bewusstsein, dass wir alle Gefühle besitzen und verletztliche Wesen sind.

Jede Gesundheitsvorsorge würde scheitern, wenn man das außer Acht lässt. Und die beste Naturmedizin kann Menschlichkeit, Verständnis und das Bedürfnis nach einer geschützen lebensbejahenden Umgebung unter Menschen nicht ersetzen, meint Initiativenmitglied Christine sinngemäß dazu.
"Mensch sein, zuhören und Verständnis haben muss im 'Dorf' die erste & wichtigste Hilfe sein!"

  

NEU EINGETRAGEN AM: 30. März 2012

 


Wie ist der Begriff 'Schutz' zu verstehen?

Kurz ausgedrückt: unterstützend, Sicherheit vermittelnd.

Wenn hier von Schutz gesprochen wird, ist dieser ausdrücklich unterstützend, nicht-einschränkend gemeint. Der ländliche Lebensraum «Soziales Dorf» soll BewohnerInnen in seelischer Schwächesituation helfen, so gut wie möglich am Dorfalltag teilnehmen zu können. Ohne die Gefahr, in Einsamkeit kritischen Situationen ausgesetzt zu werden. 

Das Teilnehmen am Dorfleben kann auch bedeuten, daß man sich phasenweise oder gelegentlich an einen entlegenen Orte auf dem weiträumigen Dorfgelände zurückzieht. Auch in dem Fall ist gewährleistet, daß man "gut augehoben" ist.


Schutz soll Sicherheit geben. Eine schützende Umgebung darf die freie Entscheidung und das eigene Handeln nicht einschränken. Schutz hat die persönliche Entfaltung in Schwächesituation zu unterstützen, nicht zu behindern.  

  

NEU EINGETRAGEN AM: 30. März 2012


Abendlicher Notdienst für Dorfbewohner

 foto: erste hilfe-schild

An den Abend- und den frühen Nachtstunden leiden Menschen sehr häufig an Schlafstörungen, chronischen Schmerzen und/oder anderen körperlichen Beschwerden. 
Nicht selten ist auch, dass sich persönlicher Sorgendruck vor dem Einschlafen verstärkt und zu akuten psychischen Beschwerden führt. 

Für diese Zeiten ist nach dem Gesundheitskonzept ein Akuthilfedienst vorgesehen, der menschliche und qualifizierte alternativmedizinische Hilfe leisten kann.


Hinweise für mögliche Hilfestellungen 

Für Schlafstörungen beispielsweise gibt die Ernährung nach den 5 Elementen des TCM wesentliche Hinweise für einfache natürliche Mittel. Die wirken auf sanfte Weise schlaffördernd und sind dabei völlig nebenwirkungsfrei.
Die Ökokantine wird (sofern schon geschlossen), für diesen Zweck auch spätabends und nachts zugänglich sein. 


Soziales Dorf (h4in) - Abendlicher Akuthilfedienst

  

NEU EINGETRAGEN AM: 3. Dezember 2012

 


Entschleunigung des Dorfalltags

Stress ist in Deutschland allgegenwärtig. Selbst gesundheitlich belastender Stress wird fast schon als normal, als schicksalhaft angesehen, wie ein Naturgesetz.
Dabei handelt es in keinster Weise um Fremdeinflüsse. Krankmachender Stress ist (nicht nur) in Deutschland hausgemacht. Er eine Folge zu hoher Leistungsansprüche, die die natürlichen Bedürfnisse des Menschen mehr und mehr außer Acht lassen.


Herausforderung und Daueraufgabe

Dieser grossen Aufgabe muss sich die Initiative bei der Lebensraumgestaltung des Gesundheitsprojektes ökosozialen Dorf stellen.
Angesichts der tiefsitzenden Prägung von Mensch und Gesellschaft ist das alles andere als eine leichte Aufgabe. Eine unkonkrete Zielsetzung, es einfach nur richtiger zu machen, reicht dabei keineswegs aus.


Gegengift Entschleunigung

Das Grundmittel gegen Stress wird sein, das Alltagsleben im Dorf bewusster und lebenswerter zu gestalten, und so die "Lebensgeschwindigkeit" zu mäßigen, zu verlangsamen. Es gilt Geschwindigkeit durch Lebensqualität zu ersetzen. Der Begriff schlechthin dafür, Entschleunigung, ist seit Jahren bekannt.

Ein wesentliches "Entschleunigungsmittel" kommt aus der Slow Food-Bewegung. Deren Prinzipien werden in allen Bereichen umgesetzt, wo es um Essen bzw. Nahrungsmittel geht.
Das wünschenswerte Endziel sollte sein, den Kriterien einer sog. Slow City (Cittaslow) zu genügen.


"Ein eigenständiges Antistress/Slow-Konzept muss her!"

Die Vorstellung von Projektentwickler Detlef in puncto Entschleunigung ist konsequent: "Damit Hektik, Hetze und Stress nicht auch das Dorfleben überrennen, muss beherzt zugefasst werden. Ein eigenständiges Entschleunigungskonzept muss her!"
Sozialarbeiter und Pflegekräfte sind erfahrungsgemäß besonders burnout-gefährdet. Auch sozial Engagierte haben keinen eingebauten Stressschutz.

Ein frühes Ergebnis seiner Überlegungen ist der Slowarbeiter/in-Vorschlag. Dessen/deren Aufgabe soll es sein, die entschleunigte Entwicklung im späteren Sozialen Dorf aufmerksam zu leiten und begleiten. Seine/ihre aktive stressmindernde Arbeit soll auf Problempunkte aufmerksam machen, Lösungsvorschläge ausarbeiten und der Gemeinschaft vorschlagen. 



LETZTE AKTUALISIERUNG: 29. Dezember 2012

 


Weshalb ein zweiteiliges Entschleunigungskonzept?

margeriten

Genau genommen muss ein Konzept zur Entschleunigung aus zwei Teilen bestehen. Das mag sehr analytisch-sachlich klingen.
Schaut man sich die völlig aus den Fugen geratene bundesdeutsche Gesellschaft an, dürfte klar werden, dass Sorgfalt im Herangehen mehr als ratsam. 

Den Überlegungen für ein zweiteiliges Konzept liegt die Situation zugrunde, mit der man sich später im Lebensraum 'Dorf' konfrontiert sieht: Bewohner/-innen, Projektbeschäftigte und -engagierte, die eine Menge an Stress und "seelischen Altlasten" aus einer leistungsfixierten Gesellschaft mitbringen.


(I) Schutzschirm: Stressprävention 

Der eine Teil besteht aus grundsätzlichen Entschleunigungsmassnahmen, die dafür Sorge tragen sollen, dass der Wohn- und Lebensraum auf dem Land keinen eigenen Stress selbst verursacht. Die konkreten Massnahmen dafür kann man oft leicht nachvollziehen.  

Dazu gehört zB. die konsequente Förderung eines gesunden Lebensrhythmuses. Vernünftige Arbeitszeitregelungen sollen gewährleisten, das den Beschäftigten in den Teilbetrieben genügend Freizeit für Ausgleich, Erholung und private Interessen bleibt.


(II) Entsorgung: Das Anti-Stress-Konzept

Der andere Teil des Entschleunigungskonzeptes wird aus Massnahmen bestehen, die vorhandene Stressbelastungen von Bewohner/-innen, Beschäftigten oder Engagierten bewältigen helfen.

Die Mehrzahl der Menschen ist durch die Arbeits- und Lebenswelten und deren Folgen geprägt. Man speichert den bundesdeutschen Leistungsdruck, die Hetze und Eile förmlich. Ändert sich nun das äußere Lebensumfeld zum Besseren, fällt man keineswegs sofort in ein eigenes harmonisches Leben.

Denn der aufgestaute Stress lässt nicht einfach abschütteln. Es entstehen meist Nervosität, Reizbarkeit und Überreaktionen gegenüber anderen.
Genau hier setzt das Anti-Stress-Konzept an. Typisches Massnahmebeispiel ist das Prinzip des Nachbarschaftskonzeptes für den Wohnbereich. Dort soll das Schaffen von Distanz und individuellen Freiräumen aggressive Belastungen entschärfen helfen.


Anmerkungen 

Der zweite Teil, das (II) Anti-Stress-Konzept, stellt die klar anspruchsvollere Aufgabe dar. Dafür müssen völlig neue Wege beschritten werden, Massnahmen entwickelt und auch Experimente gewagt werden.
Von Wichtigkeit ist dabei, sowohl die Lebenserfahrungen von Betroffenen ernst zu nehmen und zu berücksichtigen, als auch wissenschaftliche Erkenntnisse über die seelische Gesundheit zu beachten.

Ebenso wichtig dürfte aber sein, offene Diskussionen ohne Vorurteile/Vorbehalte über die Stressminderungsaufgabe zu führen. Zu rasch verfällt man in der Fehler, menschliches Handeln aufgrund stressbedingter Altlasten als charakterliche Fehlhaltung zu betrachten.

 

NEUER EINTRAG AM: 27. Januar 2013

 


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